Deep Dive

Warum wir im Gesundheitswesen starke Persönlichkeiten brauchen

Das Gesundheitswesen wird oft von den akut auftretenden Problemen bestimmt, von Gesetzen, von Krisen oder von Herausforderungen – ständig sind wir irgendwo am Feuerlöschen, jedoch vergessen wir dabei oft das, um wen es eigentlich im Gesundheitswesen geht: den Menschen. Ich beziehe mich hier insbesondere auf die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten - die Pflegekräfte, Ärzt:innen, Physiotherapeut:innen und Apotheker:innen und viele mehr. Sie alle halten unser System am Laufen. Innerhalb einer Berufsgruppe und auch in der Fachöffentlichkeit brauchen wir daher besonders starke Persönlichkeiten, die sich für die Belange ihrer Berufsgruppe einsetzen. Das sind Menschen, die mitten im Leben stehen und sich für andere Menschen und die besonders relevanten Themen persönlich einsetzen. Wir brauchen dafür echte Persönlichkeiten, die sichtbar sind und dabei respektvoll auftreten, um unser Gesundheitswesen besser zu machen.

Fördern wir junge Menschen im Gesundheitswesen dabei, zu Persönlichkeiten zu werden? Machen wir ihnen den Weg einfach und ermöglichen ihnen damit eine bessere Zukunft? Eher nicht. Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht …“ sind heute immer noch genauso Standard, wie schon vor 30 Jahren. Ich habe daher einmal aufgeschrieben, was für mich starke Persönlichkeiten im Gesundheitswesen ausmacht, um Dir ein paar Anhaltspunkte zu geben, worauf Du in Zukunft achten kannst, um zu einer starken Persönlichkeit im Gesundheitswesen zu werden:

 

1. Persönlichkeiten haben eine eigene Meinung und sind ehrlich

Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt, daher steht er auch am Anfang. Echte Persönlichkeiten im Gesundheitswesen haben eine klare Vorstellung davon, wie sie sich die ideale Zukunft vorstellen und welche Bedingungen dafür notwendig sind. Sie reflektieren dabei die Fakten, kommunizieren ehrlich und sagen öffentlich ihre Meinung.

"Wir brauchen dafür echte Persönlichkeiten, die sichtbar sind und dabei respektvoll auftreten, um unser Gesundheitswesen besser zu machen."

 

2. Persönlichkeiten haben Rückgrat und vertreten ihre Meinung

Zum Vorhandensein der eigenen Meinung gehört dann auch, zu dieser Meinung öffentlich zu stehen und nicht wie ein Fähnchen im Wind je nach Gesprächspartner seine Meinung zu ändern, nur um gut auszusehen. Echte Persönlichkeiten haben eine gefestigte Meinung und stehen auch für diese ein. Ihre Meinung basiert auf ihren Wertvorstellungen und einer ganz klaren Vision.

 

3. Persönlichkeiten sind sichtbar in der Öffentlichkeit und in ihrem Umfeld

Echte Persönlichkeiten verstecken sich nicht im stillen Kämmerlein, sondern sind sichtbar, auf Veranstaltungen, in Positionspapieren, in Diskussionsrunden und weiteren öffentlichen Aktivitäten. Sie müssen dafür nicht „lautstark“ poltern, sie müssen aber präsent sein. Damit meine ich: Man muss sie wahrnehmen!

Tobias Krick | Gründer und Geschäftsführer Healthcare iNNK; Co-Gründer und Co-Geschäftsführer Unboxing Healthcare | LinkedIn | Copyright: Tobias Krick

4. Persönlichkeiten sind respektvoll und können auch den Meinungen anderer Raum geben

Echte Persönlichkeiten im Gesundheitswesen sind immer respektvoll. Sie achten und schätzen andere und reden auch nicht hinter dem Rücken schlecht über sie. Wer einen Menschen beobachtet, der schlecht über andere redet, kann sich genau ausdenken, was passiert, wenn man selbst nicht im Raum ist. Echte Persönlichkeiten können zudem die unterschiedlichen Meinungen anderer Menschen akzeptieren, auch wenn sie nicht ihrer eigenen entsprechen. Sie reflektieren diese und geben ihnen auch den Raum, die Meinungen auszusprechen.

 

5. Persönlichkeiten sind kompromissfähig und suchen nach Lösungen

Probleme haben wir genug im Gesundheitswesen. Menschen, die explizit nach Lösungen suchen, haben wir jedoch zu wenige. Es ist immer leichter, die Regulatorik, die Politik, die Finanzlage oder andere Gründe für die eigene (ausweglose) Situation zu benennen. Jedoch suchen echte Persönlichkeiten immer nach Lösungen und sind auch mal bereit Kompromisse einzugehen, wenn diese dazu führen, für eine Gruppe positive Effekte auszulösen. Sie sind dabei auf jeden Fall keine moralischen Rigoristen, sondern offen für verschiedene Lösungsmöglichkeiten. Ich schließe daher mit den Worten von Mister Spock: „Die Logik diktiert eindeutig, dass das Wohl von Vielen schwerer wiegt als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.“

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