
Die typischen Fehler von Digital-Health-Start-ups beim Recruiting
Im Bereich Digitale Gesundheit die richtigen Mitarbeitenden zu finden, ist oft nicht leicht. Beim Recruiting passieren immer wieder die gleichen Fehler. Welche sind das und was folgt daraus? Andreas Huber, CEO und Gründer von Huber Human Capital, beschreibt für ubh seine Erfahrungen.
Als Begleiter und Beobachter zahlreicher Start-ups im Bereich Digital Health sehe ich immer wieder die gleichen Fehler im Recruitment:
- „Buddy Business“: Letzte Woche sah ich auf LinkedIn einen Post eines Start-up-CEOs: „Liebes Netzwerk: Wir suchen einen COO (m/w/d) und einen Leiter Marketing (m/w/d) … bitte weitersagen … wer Bock hat auf ein nettes Team, bitte melden…“
So generiert man vermutlich ganz viele Bewerbungen, bekommt aber garantiert nicht die beste Person für den Job. Wichtig ist es, den besten Mitarbeitenden für die Position zu finden. Mit viel Glück findet man diesen auch im unmittelbaren Netzwerk. Aber die Chancen sind gering.
- HR/Recruitment nicht auf der Top Management Agenda: Die meisten Gründer:innen im Bereich Digital Health sind Teckies. Sie lieben es, sich über technische Themen auszutauschen, über „Interoperabilität“ und „Schnittstellen“ zu diskutieren. HR und Recruitment stehen nicht sehr weit oben auf ihrer Agenda. Das führt dazu, dass ad-hoc und kurzfristig reagiert und nicht strategisch agiert wird.
- Recruitment über Anzeigen: Eines habe ich in mittlerweile 20 Jahren Personalmanagement/Recruitment/Consulting gelernt: Die besten Köpfe der Branche lesen keine Stellenanzeigen. Nie! Anzeigen generieren meist viel Masse und sehr wenig Klasse. Besser ist es, potenzielle Mitarbeitende da abzuholen, wo sie sind. Entweder über Headhunter:innen, Direktansprache oder Social-Media-Recruitment. Meine These: Jobanzeigen werden in den nächsten Jahren aussterben.
Andreas Daniel Huber | CEO und Gründer Huber Human Capital | LinkedIn | Copyright: Andreas Daniel Huber
Ganz grundsätzlich muss man aber sagen, dass es einige Start-ups gibt, die diese Themen exzellent lösen und/oder sich da weiter verbessern.
Fazit: There is a long way to go. Personalmanagement und Recruitment müssen zwingend und frühzeitig auf die Top-Management-Agenda jeglicher Digital Health Start-ups. Denn auch Tech-Unternehmen sind nichts ohne ihre Mitarbeitenden.